Unsere KINDER RÄUME sind…
…Kindertagesstätten, die den Auftrag (Dreiklang) Bildung, Erziehung und Betreuung nicht nur leben, sondern modern und reformpädagogisch-geprägt ausgestalten.
Wir geben Ihren Kindern durch einen gut-strukturierten Tagesablauf eine zeitliche und räumliche Orientierung.
Die Zugewandtheit und Wertschätzung unserer MitarbeiterInnen schenken jedem Kind das notwendige Vertrauen in eine stetig wachsende Beziehung, welche die Grundvoraussetzung für ein gelingendes Leben in der Gemeinschaft ist, aber auch für die Offenheit und Neugierde, sich das Leben und die Welt anzueignen. Das ist die Basis für eigenaktives Lernen – auch nach neuesten neurowissenschaftlichen Erkenntnissen – von klein an; denn Kinder sind von Anfang an kompetente und mit ihrer Umwelt interagierende Wesen, die sich aus eigenem Antrieb heraus mit liebevoller Begleitung durch Eltern und Pädagogen zu selbstbewussten und selbständigen Menschen entwickeln wollen.
Wir geben allen Kindern, vom Säuglings bis zum Schulalter, einen liebevollen und geschützten Raum mit altersgerechten Angeboten in einer vorbereiteten Umgebung mit entsprechenden offenen Materialien und gezielten Anreizen zum Eigen-Aktivwerden.
Geprägt wird unsere pädagogische Grundhaltung durch die Ansätze Emmi Piklers, Maria Montessoris und eines humanistischen Menschenbildes.
Besonders im freien Spiel, welches durch die vorbereitete Umgebung zum Entdecken und Ausprobieren einlädt, findet das Kind sein zentrales Lernfeld, die Erfahrungen, Reize und Lerninhalte von außen in sein eigenes Tun (nach eigenem Tempo) und in seine eigene Persönlichkeitsentwicklung zu integrieren.
Konfuzius sagt
„Erkläre es mir und ich werde es vergessen. Zeige es mir und ich werde mich erinnern. Lass es mich selber tun und ich werde es verstehen.“
Warum brauchen Kinder das freie Spiel?
Das Spiel ist die ureigenste Ausdrucksform des Kindes. Es ist die wichtigste Aktivität der frühen Kindheit und damit eine elementare Form des menschlichen Seins. Im Spiel setzt das Kind sich selbst mit seiner Umwelt auseinander – es bietet ihm so die Möglichkeit, seine Entwicklungsaufgaben und seine Lebensrealität aktiv zu bewältigen. Kinder bilden ihre Erfahrungen und Wirklichkeiten in den Spielhandlungen nach und gestalten diese fantasievoll um. Ihre schöpferische Begabung bringt sie dazu, ihre Realitäten zu verarbeiten, sie zu verändern oder neu zu erfinden.
Voraussetzung dafür, dass das Kind sich beim Spielen sicher fühlen kann, ist eine gute und verlässliche Beziehung zu den pädagogischen Bezugspersonen. Diese ermöglicht dem Kind, sich jederzeit Hilfe zu holen oder sich emotional zu „stärken“, um neue Entdeckungen machen zu können. Eine große Bedeutung kommt hierbei auch der „vorbereiteten Umgebung“ zu. Das bedeutet, dass wir als Team das Kind aufmerksam beobachten, um ihm anregende Materialien zur Verfügung zu stellen, die seinem Entwicklungsstand und seinen Interessen entsprechen. Wir schaffen so immer wieder neue Räume mit Aufforderungscharakter, die vielfältige Kombinationen ermöglichen, in denen das Kind die Balance zwischen Ruhe und Bewegung, Wiederholung und Neuem finden kann.
Was heißt freie Bewegungsentwicklung?
Die selbstständige und freie Bewegungsentwicklung ist ein bedeutsamer Bestandteil unseres pädagogischen Konzeptes. Wir geben den Kindern die Zeit, die sie brauchen, um Bewegungen bzw. Positionen in ihrem individuellen Tempo einzunehmen, zu üben und sie zu festigen. Damit wird der Eigenaktivität und –initiative, die Würde und Kompetenz jedes Einzelnen respektiert.
Die Kinder lernen selbstständig ihren nächsten Entwicklungsschritt, beispielsweise das Krabbeln oder Laufen. Die Mitarbeiterinnen sind Begleiter und nehmen nichts vorweg. Wir haben großes Vertrauen in die Fähigkeiten des Kindes und verstehen uns als abwartende und liebevolle Begleitung in ihrer Entwicklung. Wir teilen mit ihnen die Freude, die sie täglich durch ihr eigenständiges Tun erleben, um zu einer selbstbewussten Persönlichkeit heranreifen zu können.
Das Kind empfindet Sicherheit gegenüber den eigenen Bewegungsmöglichkeiten, das Selbstwertgefühl wird gestärkt und es traut sich somit mehr zu. Grundlegend lernt es die realistische Selbsteinschätzung seiner eigenen Fähigkeiten kennen. Die Kinder können aktiv und ungestört ihren Bewegungsbedürfnissen nachgehen.
Auswirkungen der freien und selbstständigen Bewegungsentwicklung:
- Die Kinder sind allgemein zufrieden und aktiv.
- Die Bewegungsentwicklung der Kinder ist kontinuierlich.
- Kindern bereitet jede Phase der Bewegungsentwicklung, die ständige aktive Tätigkeit, das Experimentieren und Üben sichtbare Freude. Jede Bewegung, jedes neue Detail, und das gibt es immer, fordert von den Kindern ihre ganze Aufmerksamkeit.
Freude an der Bewegung muss man Kindern nicht vermitteln, sondern Freiräume schaffen, in denen Bewegung möglich ist.
Welche Rolle haben die pädagogischen Mitarbeiter?
Unsere Rolle als pädagogische Mitarbeiter im Haus unterscheidet sich sehr von dem, was üblich und bekannt ist.
- Wir verstehen uns als wachen, achtsamen und verlässlichen Begleiter, der – sich seiner Vorbildfunktion stets bewusst – das Kind liebevoll und aufmerksam in seinem Tun unterstützt, Ideen aufgreift und diese in Kooperation mit dem Kind weiterentwickelt.
- Es ist uns wichtig, einen Rahmen zu schaffen, in dem es sinnvolle Vereinbarungen und klare Abläufe gibt, die dem Kind ein Gefühl von Sicherheit und Verlässlichkeit geben. Wir sind dafür verantwortlich, eine persönliche und emotional liebevolle Umgebung zu gestalten, in der das Kind sich wohlfühlt und seiner „Lust am Tun“ ungestört nachgehen kann.
- Wir sind präsent und versuchen uns gleichzeitig zurückzunehmen, um als abwartende Beobachter dem Kind genügend Raum zu geben, seine eigenen Erfahrungen zu machen, kreative Alternativen zu finden und Probleme eigenständig zu lösen. Dadurch erlebt sich das Kind kompetent und autonom, und gewinnt so Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten.
„Wesentlich ist, dass das Kind möglichst viele Dinge selbst entdeckt. Wenn wir ihm bei der Lösung aller Aufgaben behilflich sind, berauben wir es gerade dessen, was für seine geistige Entwicklung das Wichtigste ist. Ein Kind, das durch selbständige Experimente etwas erreicht, erwirbt ein ganz andersartiges Wissen, als eines, dem die Lösung fertig geboten wird.“
(Emmi Pikler: Friedliche Babys, zufriedene Mütter)
Unser pädagogisches Personal verfügt über einen vielfältigen Erfahrungsschatz und wird von Beginn an intern geschult und in der Praxis begleitet. Der tägliche Austausch ist dabei ebenso wichtig, wie wöchentliche Teamsitzungen, in welchen pädagogische Handlungen, Verlauf und Ergebnisse von Entwicklungsprozessen, didaktische Angebote und deren Wirkung reflektiert werden, um sowohl die Qualität in der pädagogischen Arbeit, als auch ein hohes Maß an Professionalität zu gewährleisten.
Welche Spielmaterialien verwenden wir?
Konzeptionell arbeiten wir mit sogenannten „offenen“ Materialien, das heißt ohne verdeckte didaktische Absichten. Materialien, die vielseitigen Gebrauch ermöglichen und die Fantasie und Kreativität der Kinder nicht einschränken, sind z.B. Becher, Eimer, Schüsseln, Körbe, Tücher etc.. Kinder brauchen „unfertige“ Dinge, die zum Gestalten einladen, damit sich Kreativität und Neugier entwickeln können und eigenes Denken und Handeln gefördert werden. So erleben sich die Kinder als kompetent und handlungsfähig und gewinnen an Selbstvertrauen.
Unser Schwerpunkt liegt hier im Bereich Natur. Spielmaterialien wie Baumscheiben, Kastanien, Muscheln, Tannenzapfen etc. sind in unserem Haus zu finden. Sie ersetzen jedoch nicht die freie Natur im Garten oder im Wald. Zusätzlich finden Sie in unseren Einrichtungen natürlich Bücher, Spiele oder auch Puzzle. Insgesamt aber gibt es wenig Plastik.
Warum laufen wir barfuß?
Bei uns benötigt Ihr Kind keine Hausschuhe, da Barfußlaufen eine wesentliche Säule unseres Konzeptes ist. Sowohl Kinder als auch pädagogische MitarbeiterInnen sind das ganze Jahr über barfuß – auch im Garten, solange es die Wetterverhältnisse zulassen. Zum einen ist die Unfallgefahr beim Gehen, Rennen und vor allem Klettern und Balancieren für die Kinder sehr gering. Zum anderen gibt es sehr viele Gründe, warum Kinder ohne Schuhe gesünder unterwegs sind:
Barfüßiges Gehen kräftigt die Fuß- und Wadenmuskulatur und wirkt sich günstig auf die Körperstatik aus.
Zudem fördert das Gehen mit nackten Füßen den Gleichgewichtssinn und die koordinativen Fähigkeiten – es zeigt nachhaltig positive Wirkungen in Bezug auf die sensorischen und motorischen Fähigkeiten und verringert das Risiko von Fußschäden.
Und deshalb gibt es im gesamten Haus auch Fußbodenheizung, aber keine Strumpfhosen!
Bio-Essen, Windeln, Creme - welchen Service gibt es?
Wir verstehen uns als Dienstleister und möchten Ihnen einerseits Qualität und andererseits ein Stück Service bieten, um Ihnen das Leben mit Kind und Beruf zu erleichtern. Das bedeutet, dass Ihr Kind bei uns mit allen Mahlzeiten versorgt wird (Frühstück muss also nicht mitgegeben werden) und diese Mahlzeiten ausschließlich als Bio-Essen zubereitet werden, teils von uns, teils von einem Caterer. Es gibt keine Säfte, sondern nur Wasser und ungesüßten Tee.
Sie brauchen keine Windeln oder Feuchttücher mitzubringen. Wir stellen alles in der benötigten Größe zur Verfügung. Lediglich bei Unverträglichkeiten der von uns genutzten Windeln bitten wir um Bereitstellung der Windeln durch die Eltern.
Was bedeutet in der Krippe Pflege?
Das Wickeln
Beim Wickeln ist die ungeteilte, differenzierte Aufmerksamkeit der MitarbeiterInnen gegenüber dem Kind die Grundlage für den Aufbau einer guten, gegenseitigen Beziehung. Das Kind wird unabhängig von seinem Alter wie ein Wesen, das fühlt, erlebt, beobachtet, Erfahrungen sammelt und die Dinge versteht, behandelt. Es ist ein aktiv teilnehmender Partner und wird Stück für Stück immer selbständiger.
Das Essen
Das selbständige Essen ist ein wichtiger Faktor in der Sozialisation des Kindes. Auf welche Weise und in welchem Tempo das Kind zum selbständigen Essen gelangt, ist individuell unterschiedlich. Am wichtigsten ist hierbei: Essen und Trinken soll dem Kind stets Freude machen.
Uns liegt eine ruhige und angenehme Essenssituation ganz besonders am Herzen. Die Kinder essen in einer Kleingruppe von 6 Kindern am Esstisch des jeweiligen Gruppenraums. Aus einem Porzellanschälchen, mit Löffel und Gabel, nehmen die Kinder das Essen selbständig zu sich. Getrunken wird aus richtigen Gläsern. Wie in allen Phasen der Entwicklung begleiten wir das Kind und bieten – wenn nötig – Unterstützung an.
Das Schlafen
Jedes Kind hat seinen individuellen Schlafrhythmus, den wir in unseren Tagesablauf mit einfließen lassen. Das heißt für das Kind: Es hat immer dann die Möglichkeit zu schlafen, wenn es müde ist. Kinder, die morgens ein Nickerchen benötigen, werden von uns fürsorglich hingelegt.
Auch der Ort des Schlafens kann dabei unterschiedlich sein. Bei uns kann man im Schlafraum schlafen, im Gruppenraum oder auch warm eingepackt im Körbchen oder dem eigenen Kinderwagen auf der Terrasse.